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Mit dem Moped durch Zentrallaos

Nach erholsamen Tagen auf Don Det geht es für uns wieder auf die Straße. Zuerst in Form einer Busfahrt in die Stadt Pakse. Dort mieten wir uns am Folgetag Motorroller und starten zum sogenannten Bolaven-Loop, auch Pakse-Loop genannt. Das ist eine der bekanntesten Motorradrouten in Laos. Es gibt dabei die Möglichkeit zu einer großen Runde über vier Tage oder einer kleineren über zwei Tage. In Voraussicht des direkt danach bevorstehenden viertägigen Thakhek-Loops entscheiden wir uns in Pakse für die kleinere Version. Zwei Tage Abenteuer liegen vor uns.


Mit aufgetankten Scootern starten wir den ersten Loop.
Mit aufgetankten Scootern starten wir den ersten Loop.

Schon kurz nach dem Stadtverkehr beginnt das, was man sich unter dem ursprünglichen Laos vorstellt: sattgrüne Felder, Hügel und Wälder, rote Erde und kleine Dörfer mit Holz- und Bambushäusern auf Stelzen. Immer wieder winken Kinder am Straßenrand, rufen „Sabaidee“ (Hallo auf Laotisch) und grinsen breit.

Wir fahren den Loop im Uhrzeigersinn, vorbei an Plantagen und Reisfeldern. Das Bolaven-Plateau ist bekannt für seinen fruchtbaren Boden und die vielen Wasserfälle. Wir stoppen zunächst am eher kleinen Wasserfall Tad Pha Suam. Er ist ansehnlich, aber nicht allzu beeindruckend - ich vergebe 6 von 10 Punkte im Wasserfall-Ranking.


Tad Pha Suam ist der erste Wasserfall auf der Strecke.
Tad Pha Suam ist der erste Wasserfall auf der Strecke.

Einige Kilometer weiter genießen wir einen Eiskaffee bei einer der unzähligen Kaffeeplantagen in der Region. Nach dem Mittagessen machen wir einen kleinen Stopp bei einem Park im Wald voller goldener Buddha-Statuen.


Einige Besucher beten im Buddha-Park.
Einige Besucher beten im Buddha-Park.

Das Fahren mit dem Roller macht wirklich viel Spaß, und wir kommen am frühen Abend nach rund 150 Kilometern an unserer Unterkunft in Thateng an. Der zweite Fahrtag hält spektakuläre Wasserfälle für uns bereit. Zuerst kommen wir am Tad Gneuang vorbei. Die Stufen lassen ihn besonders cool aussehen, finde ich. Außerdem bekommt man eine erfrischende Prise Gischt ins Gesicht, während man davor steht. 8 von 10 Punkten.


Tad Gneuang sorgt für eine leichte Abkühlung im Gesicht.
Tad Gneuang sorgt für eine leichte Abkühlung im Gesicht.

Tad Fane ist der höchste Wasserfall in Laos. Gewaltige Wassermassen stürzen sich in die Tiefe, umgeben von dichtem Dschungel. Leider ist er nur von Weitem zu betrachten, ohne extra für eine Zipline zu bezahlen. 7 von 10 Punkten.


Tad Fane ist eingebettet in dichtem Dschungel.
Tad Fane ist eingebettet in dichtem Dschungel.

Zuletzt kommen wir am Tad Champee vorbei. Auf den ersten Blick wirkt er weniger außergewöhnlich als seine beiden Vorgänger, aber durch den entstehenden Regenbogen bietet sich einer der schönsten Blicke unserer Reise.


Tad Champee zeigt sich mit einem Regenbogen.
Tad Champee zeigt sich mit einem Regenbogen.

Noch dazu können wir diesmal sogar ins Wasser springen. Solide 9 von 10 Punkten im Ranking sind mehr als verdient.


Die Abkühlung war nach der langen Fahrt mehr als nötig.
Die Abkühlung war nach der langen Fahrt mehr als nötig.


Danach geht es auf dem Highway zurück nach Pakse und am nächsten Tag per Minivan nach Thakhek. Erneut erwischen wir einen bis zum letzten Platz gefüllten Bus. Es ist eng und heiß, Taschen liegen in unserem Fußraum, und Einheimische werden am Straßenrand aufgegabelt und sitzen auf provisorischen Kisten in den Gängen. Nach unangenehmen acht Stunden erreichen wir Thakhek. Von dort starten wir den viertägigen Loop – natürlich wieder mit schicken 125cc-Motorrollern.


Auf unseren Scootern sind wir nicht zu stoppen.
Auf unseren Scootern sind wir nicht zu stoppen.

Schon am ersten Tag merken wir, dass die Straßen streckenweise noch anspruchsvoller sind. Schlaglöcher und lose Steine lassen uns immer wieder abbremsen. Wir sind froh über unsere Helme und über jede kleine Pause. Aber die Landschaft entschädigt allemal: Karstberge ragen aus der Ebene, bewachsen mit grünen Büscheln, Reisfelder glitzern in der Sonne, und manchmal kreuzen Kühe gemütlich die Straße, als gehöre sie ihnen.



Mit der Hupe verscheuchen wir sie von der Fahrbahn. Wir entdecken Höhlen und Aussichtspunkte, brausen durch kleine Dörfer, vorbei an Seen und in den Felsen gehauenen Buddhas.


Eine von vielen kleinen Entdeckungen auf dem Thakhek-Loop.
Eine von vielen kleinen Entdeckungen auf dem Thakhek-Loop.

Am zweiten Tag springen wir in die Cool Springs – natürliche Becken mit glasklarem Wasser, eine willkommene Erfrischung nach Stunden auf dem Roller.


Was kann besser sein, als in das glasklare Wasser der Cool Springs einzutauchen?
Was kann besser sein, als in das glasklare Wasser der Cool Springs einzutauchen?

Das Highlight des Loops ist die Konglor Cave – eine sieben Kilometer lange Höhle, durch die man mit einem schmalen Boot fährt. Wir steigen ein, bekommen eine Stirnlampe aufgesetzt und fahren tiefer und tiefer in die pechschwarze Höhle hinein. Nur das Motorgeräusch hallt in der Dunkelheit wider. Es ist unheimlich und faszinierend zugleich.


Der Eingang zur Konglor Cave.
Der Eingang zur Konglor Cave.

Tatsächlich lässt sich der Loop auch abkürzen, indem man seinen Scooter auf einem Boot durch die Höhle transportieren lässt. Es sieht waghalsig aus, wie die Laoten die Mietroller auf den kleinen Nusschalen balancieren und durch die Höhle fahren. Zum Glück haben wir die Zeit, die ganze Strecke selbst zu fahren.


Fabian, Suus und ich auf einem holprigen Streckenabschnitt.
Fabian, Suus und ich auf einem holprigen Streckenabschnitt.

Doch die Loops leben nicht nur vom Mopedfahren und den Sehenswürdigkeiten. Abends treffen sich alle Fahrerinnen und Fahrer in kleinen Hostels entlang der Strecke. Es gibt Barbecue, Bier und Geschichten von Pannen und Tipps für die nächsten Orte in Laos. Manche von ihnen sehen wir jeden Tag wieder. Diese Mischung aus Freiheit, Gemeinschaft und Abenteuer ist es, die den Reiz der Loops ausmacht.

 
 
 

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