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Chillen auf Don Det

Nach nur neun Tagen in Kambodscha fahren wir schon eingepfercht in einem viel zu vollen Minivan nach Norden in Richtung der Grenze zu Laos. Warum? Es gibt sicherlich noch tolle Orte zu erkunden, aber Kambodscha ist insgesamt merkbar teurer als Vietnam und Laos, und wir planen, zusammen mit unseren Freunden Janus und Suus ein Stück durch Südlaos zu reisen.


Die Fahrt zur Grenze zieht sich. Es ist heiß, eng und ungemütlich – typisch Südostasien eben. Stundenlang holpern wir über Landstraßen. An der Grenze dann das übliche Chaos. Wir verlassen den Bus, laufen zu Fuß zu dem recht verlassen aussehenden Gebäude und halten Pässe und Geld bereit. Für das Visum bezahlen wir 40 US-Dollar, dazu kommen fünf Dollar für ein Passfoto und weitere zwei für den Stempel – eine Gebühr, die man wohl als „inoffiziell, aber üblich“ bezeichnen kann.

Auf der anderen Seite wartet ein weiterer Bus, der uns zu unserem Ziel bringt: Don Det, eine kleine Insel im Mekong, ganz im Süden von Laos.


Mit einem schmalen Boot setzen wir nach Don Det über.
Mit einem schmalen Boot setzen wir nach Don Det über.

Sie gehört zu den sogenannten 4.000 Inseln – einer Region, in der sich der mächtige Fluss in unzählige Arme teilt und ein Labyrinth aus Wasserwegen, Sandbänken und Inseln formt. Don Det ist nur wenige Kilometer lang und lässt sich in anderthalb Stunden komplett umrunden. Hier gibt es keine großen Straßen, keine Autos, kaum Lärm. Stattdessen Kühe, Wasserbüffel, Hühner, Hunde, die vor den Cafés herumstolzieren, und den Blick auf den Mekong, der im Sonnenlicht glitzert.


Fabian an der "Hauptstraße".
Fabian an der "Hauptstraße".

Im Norden der Insel haben sich viele Expats niedergelassen, vor allem aus Frankreich. Dort reihen sich kleine Cafés, Bars und Bungalows am Flussufer. Die Atmosphäre ist entspannt. Es herrschen Hippie-Vibes mit Banana-Pancakes oder Mango und Klebereis zum Frühstück. Es fühlt sich an, als wären im Norden die Hälfte aller Touristen aus Frankreich und sie gehen bei französischen Aussteigern essen.


Auf beiden Seiten des Mekong-Ufers gibt es viele Restaurants.
Auf beiden Seiten des Mekong-Ufers gibt es viele Restaurants.

Der Süden hingegen ist ruhiger, ursprünglicher. Hier leben hauptsächlich Einheimische, die vom Reisanbau und vom Fischfang leben. Kühe stehen auf den Feldern, Kinder winken uns zu oder wollen eine Runde Ball spielen.


Eine der vielen Kühe auf der Insel.
Eine der vielen Kühe auf der Insel.

Wir verbringen die Tage auf Don Det mit Nichtstun – und genau das ist hier Programm. Morgens gibt es Frühstück und Kaffee mit Blick auf den Fluss. Wir sitzen dabei im Schneidersitz an flachen Tischen, und anschließend kann man sich auf der gemütlichen Matratze daneben lang machen.


Frühstück mit optionalem Liegen.
Frühstück mit optionalem Liegen.

Mittags dann vielleicht mal ein kühles Bier aus laotischer Brauerei in einer der Hängemattenbars, abends Sonnenuntergang über dem Mekong. Die Insel entschleunigt einen ganz automatisch. Don Det ist kein Ort, an dem man viel sehen muss oder kann. Aber schön ist es hier trotzdem.

 
 
 

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